Sonntag, 19. Oktober 2014

Bücher lassen Träume wachsen

Welches Buch war das Erste, welches du als Erstes ganz alleine gelesen hast? Oder welches hat dich zum Lesenlernen animiert? 
Diese Frage fing heute Nachmittag an in meinem Kopf herumzuspucken. Ich musste gar nicht lange überlegen, doch bevor ich darauf eingehe, muss ich noch kurz erklären warum und wieso ich mich jetzt erst melde und wieso ich jetzt auf dieses Thema komme.

Eigentlich wollte ich mich schon letztes Wochenende wieder melden, aber ich bin einfach nicht dazu gekommen und hatte auch nicht so viel Meinung. Letzten Montag bin ich dann nach Berlin gefahren und hab dort bis gestern Urlaub gemacht. Dazu kommt aber auch noch ein ausführlicher Post - diese Woche habe ich nämlich zum Glück auch noch Urlaub! :) Heute hab ich dann den gesamten Vormittag damit verbracht die neusten Posts zu lesen und bin dann auf den letzten Post von der lieben Nicole (Streifenliebe)  gestossen. Sie bekannte sich dazu noch nie die Hanni&Nanni Bücher gelesen zu haben und dies nun nachzuholen - Hanni&Nanni...


Wo wir wieder beim Thema wären. Hanni&Nanni haben mich im Grunde zum Lesenlernen animiert. Ich erinnere mich wirklich an diesen einen bestimmten Abend, als wäre es gestern gewesen. 
Meine Schwester hat mir früher öfter mal vorgelesen (ebenso natürlich meine Mama. Wir lesen alle sehr gern) - kleine Geschichten, dünne Bücher etc...
An diesem Abend war ich irgendwie abgelenkt und schaute durch ihr kleines 6qm-Zimmer, ich prägte mir alles ein, musterte die bunten Tiere an ihrer Wand und die verschiedenen Bücher, die sich auf ihren Regalen stapelte, während wir Beide aneinander gekuschelt unter ihrer bunten Decke lagen.
Dann blieb mein Blick hängen, genau über uns, an der Wand neben ihrem Bett standen einige dicke Bücher auf einem dünnen Holzregal, sie waren weiß und mit etwas Mühe entzifferte ich die schwarzen Lettern an den breiten Buchrücken.


Ich unterbrach meine Schwester, bei dem was sie mir gerade vorlas und fragte sie worum es in den dicken Büchern geht. Ganz deutlich höre ich heute noch die Worte "Zwillinge", "Internat" und "Abenteuer" - Genau mein Ding!
"Bitte, bitte, lies mir daraus vor!"
"Nein Nadja! Die sind viel zu dick."
"Biiiiiiitte!"
"Lern selber lesen!"
Beleidgt schmollte ich noch ein bisschen rum, doch spätestens als dieselbe Antwort von meiner Mama kam, war mein kindlicher Ergeiz geweckt.

Natürlich hatte ich mich auch schon vorher immer mal wieder bemüht, hatte versucht einzelne Sätze zu lesen und verschiedene Pixibücher zu verstehen, aber danach setzte ich alles daran endlich so gut lesen zu können, dass ich mich endlich an diese dicken Bücher trauen konnte. 
Meine Oma erzählt heute noch davon, wie ich im Urlaub anfing Ortsschilder zu entziffern, ich bekam immer mehr Leselöwen-Bücher und Bücher, in denen die Nomen als Bilder zu sehen waren. Es machte mir immer mehr Spaß und irgendwann flogen die Wörter nur so dahin.
Als ich dann endlich die Hanni & Nanni-Bücher in den Händen hielt, hatten meine Schwester und ich schon einige Folgen der Zeichentrickserie gesehen und auch schon einige Folgen im Garten nachgespielt und ich freute mich unendlich doll.

Einige können sich sicherlich schon denken, dass mich letztendlich nicht nur die Internatsgeschichten der Zwillinge fesselten, sondern auch die der schwarzhaarigen Dolly - schließlich war auch diese Buchreihe aus der Feder Enid Blytons entsprungen und diesmal hatte meine Mutter sie selbst als Kind gelesen. 
Allerdings fehlten hier die letzten Bücher und wir mussten sie in mühsamer Kleinarbeit zusammensuchen - mit Erfolg. 
Ich erinnere mich hier an einen Abend, an dem meine Mama eines der letzten Bücher mit runter ins Wohnzimmer genommen hatte (hat sie öfter gemacht, damit ich nicht bis in die Nacht hinein lese) und ich bin dann nochmal hinunter gestolpert, weil ich irgendetwas wollte oder vielleicht konnte ich auch nicht schlafen und da saß meine Mama, ganz versunken in dem Buch. :D


So ähnlich war es übrigens auch mit der Buchreihe Bille & Zottel - mein Gott wie hab ich da auch immer mitgefiebert und verdammt wie hab ich mir gewünscht selbst auch so ein tolles Pony am Straßenrand zu finden. Ich glaub das kann jeder, der diese Reihe auch gelesen hat nachvollziehen. 


Übrigens finde ich, dass man diese Bücher immer noch sehr gut lesen kann. In Berlin hab ich wieder mit der Tintenherz-Triologie begonnen - wo wir schon bei "alten" Büchern sind - und ich bin wieder einmal begeistert.

Wenn ich allerdings schon so einen Post schreibe muss ich natürlich auch Harry Potter erwähnen. Als die ersten beiden Filme schon veröffentlich waren dachte ich mir, ich müsste auch einmal die Bücher lesen, allerdings hab ich den ersten Band angefangen und kam nicht weiter als bis zum zweiten Kapitel - ich fand es ehrlich gesagt sehr langweilig, was ich eigentlich überhaupt nicht verstehen konnte. Oo :D Jeder schwärmte davon und die Filme fand ich schließlich auch toll.
Nach einem halben Jahr hat mich dann meine Schwester gezwungen:
 "Nadja, bevor du den dritten Film im Kino siehst, lesen wir die Bücher!"
"Wir?"
"Ja!, komm mit nach oben!"
Und dann haben wir uns, fast so wie früher in ihr Bett gekuschelt und sie hat den ersten Band hervor geholt und fing an vorzulesen. Oh die Zeiten waren toll. 
Es war Herbst, draußen regnete es, ihre gesamten 6qm hatten sich im Laufe der Jahre natürlich verändert - beige Wände, eine Palmenfototapete, ein großes Bett mit Moskitonetz, Lichterketten und viele Kerzen - und mit jedem Kapitel fing ich an Harry Potter mehr und mehr zu lieben. 
Den dritten Film hab ich nie im Kino gesehen, aber ich weiß noch, dass wir zu Nikolaus den dritten und den vierten Teil auf DVD bekommen haben und wir, bevor wir beide Teile anguckten, das vierte Buch beenden wollten - haben wir letzendlich nicht gemacht, weil ich unbedingt endlich den dritten Film sehen wollte (dazu muss ich wohl sagen, dass ich das dritte Buch so super finde und auch der dritte Film mein liebster Harry Potter-Film ist). 


Wir haben allerdings nicht nur im Herbst und Winter gelesen, nein wir lagen auch im Sommer draußen auf einer Decke und ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen. Nach der Schule, am Wochenende, in den Ferien, wann immer wir beide Zeit hatten.

Als der letzte Band rauskam haben wir natürlich auch sofort angefangen zu lesen, aber irgendwann in der Mitte hatte meine Schwester leider kaum noch Zeit.
Ich weiß nicht genau wieso, aber ich hab immer wieder gebeten endlich weiter zu lesen und hab jeden Tag wieder gefragt, bis ich mir eines Tages einfach das Buch selbst aus ihrem Zimmer geholt hab und das Finale am selben Abend noch beendet hab. 
Es war natürlich etwas ungewohnt ganz allein den letzten Kampf zu lesen und ich weiß noch, dass sie Angst hatte ich würde ihr verraten was noch passiert, wer stirbt und alles andere, aber so gemein bin ich ja nicht - obwohl ich es immer wieder angedrocht hab, wenn sie gemein zu mir war. :D
"54 Menschen sterben bei der letzten Schlacht!"
"Du bist so blöd, Nadja!" 

Tja.. Ich glaub das reicht jetzt erstmal als Post.. :) :D
Aber in dieser Woche kommt auf jeden Fall noch was.. mal gucken was alles.. :D 
Gute Nacht :)

Follow my blog with Bloglovin
Follow me on Facebook

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen